Lenovo bietet BIOS-Support auch für PCs und Notebooks, die schon etwas in die Jahre gekommen sind. So werden beispielsweise die 2011 erschienen Modelle X220 und T520 nicht nur mit BIOS-Patches gegen Meltdown und Spectre versorgt, sondern auch vor anderen Gefahren wie den zahlreichen Lücken in Intels Management Engine geschützt.
Erfreulich: Lenovo bietet BIOS-Supports für Rechner die schon etwas älter sind (Screenshot: ZDNet.de)
Allerdings macht es einem Lenovo nicht gerade leicht, diese BIOS-Updates zu installieren. Wenn man zum Beispiel die Rechner mit der aktuellen Version von Windows 10 betreibt, sorgt das BIOS-Update-Tool für einen Bluescreen.
Das BIOS-Update-Tool für die Lenovo-Modelle X220 und T520 ist nur zu Windows 8 und Windows 7 kompatibel. Mit der aktuellen Windows-10-Version kommt es zu einem Bluescreen (Bild: ZDNet.de).
Auch die alternativ angebotenen startbaren ISO-Varianten sind nicht optimal. Sie erfordern zwingend ein CD-Laufwerk. Damit ist aber das X220 gar nicht ausgerüstet. Außerdem: Wer nutzt überhaupt noch CD-Rohlinge, um ein BIOS aufzuspielen. Ein USB-Stick wäre doch dafür wesentlich besser geeignet, da er mehrfach für BIOS-Updates genutzt werden kann und somit die Umwelt schont. Doch die von Lenovo angebotene Image-Datei des BIOS ist zu USB-Sticks nicht kompatibel.
Das von Lenovo angebotene BIOS-ISO ist zu USB-Sticks nicht kompatibel. (Screenshot: ZDNet.de).
Allerdings lässt sich dieses Problem in den Griff bekommen. Ein Perl-Skript wandelt das Lenovo-ISO in ein bootfähiges Image um, das in Verbindung mit einem USB-Stick genutzt werden kann. Die meisten Linux-Distributionen unterstützt die Ausführung von Perl-Skripts standardmäßig. Aber auch für Windows steht Perl zur Verfügung. Für den Test hat ZDNet.de die Version Strawberry Perl verwendet.
Nach der Installation von Strawberry Perl muss der Windows-Rechner einmal gebootet werden, sodass die veränderten Umgebungsvariablen aktiv werden und man Perl in der Kommandozeile direkt aufrufen zu könne, ohne dass am den kompletten Pfad eingeben muss.
Für die Umwandlung der Lenovo-BIOS-ISO gibt man unter Windows folgenden Befehl ein:
perl geteltorito.pl -o x220.img 8duj30us.iso
X220.img ist dabei die neu erstellte Image-Datei, die später mit einem USB-Tool wie Rufus verwendet wird, um einen bootfähigen USB-Stick zu erstellen. 8duj30us.iso ist die aktuelle BIOS-Version für das Lenovo-Laptop X220.
Unter Linux lautet der Befehl:
geteltorito -o bios_x22.img 8duj30us.iso
Mit dem neuen BIOS-Image flasht man anschließend einen USB-Stick und bootet von diesem. Lenovo stellt für das Flashen des BIOS mehrfache Abfragen, die mit „y“ respektive „z“ auf der deutschen Tastatur bestätigt werden müssen. Der Flashvorgang wird nicht mit einem Fortschrittsbalken angezeigt, am Ende erscheint jedoch ein Hinweis.
Mit dem Betätigen der Enter-Taste wird der Rechner gebootet. Der USB-Stick bleibt noch stecken, bis der PC das Betriebssystem gestartet hat.
Author: Hannah Mcbride
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